Was ist Remote Work?

Remote Work (auch: Remote-Arbeit) ist ein dezentrales Arbeitsmodell, bei dem du deine berufliche Tätigkeit prinzipiell von überall aus erledigen kannst. Remote Jobs¹ (Anywhere Jobs) erfordern also keine regelmäßige Anwesenheit an einem festgelegten Arbeitsort, sondern können beispielsweise zuhause (Homeoffice) oder am Strand (Workation) ausgeführt werden.

Was sind die Vor- und Nachteile von Remote Work?

Die Vor- und Nachteile von Remote Work sind eher subjektive Kriterien. Je nachdem, ob du beispielsweise angestellt oder selbst Unternehmer*in bist, hat Remote Work individuelle Vor- und Nachteile für dich.²

Bei den Vorteilen werden häufig genannt:

Steigerung der Lebensqualität³ und bessere work life balance⁴ ,
weniger Meetings und verbesserte Konzentration⁵,
Kostenersparnis und schnelleres Wachstum,
größerer Talentpool und bessere Einbindung des ländlichen Raums.

Zu den häufig genannten Nachteilen gehören:

Isolation und zu starke Verschmelzung von Leben und Arbeit,
“Lack of proximity” (bei Beförderungsfragen) und Produktivitätsverlust,
Herausforderung von Remote Führung und Remote Onboarding,
mangelnde Unternehmensbindung und Remote Cities. ´

Was ist der Unterschied zwischen Remote Work und Homeoffice?

Die Arbeit im Homeoffice (früher auch Telearbeit genannt) fällt in den Bereich von Remote Work. Trotzdem unterscheiden sich diese Arbeitsortmodelle, auch als rechtlicher Begriff.

Wenn du einen Remote Job hast, kannst du den eben nicht nur im Homeoffice erledigen, sondern an vielen anderen Orten deiner Wahl. Regelt dein Arbeitsvertrag aber beispielsweise explizit die Arbeit im Homeoffice, bist du an einen festen Arbeitsort gebunden (dein Zuhause). Die Arbeit im Homeoffice kann auch die Ausnahme der Regel darstellen, beispielsweise wenn du dein krankes Kind betreuen musst und für zwei Tage von Zuhause aus arbeitest.

Seit wann ist Remote Work wichtig?

Das Arbeitsmodell Remote Work begegnet dir in vielen New Work⁶-Kontexten und bedient vor allem den Wunsch nach dezentralem Arbeiten (individuelle Perspektive) und schnellem, globalen Wachstum (aus Unternehmensperspektive). Wenn wir beispielsweise die 4 Tage Woche⁷ als Arbeitszeitmodell verstehen, gehört Remote Work zu den Arbeitsortmodellen. Treiber für die immer stärkere Bedeutung dieses Modells sind beispielsweise die Pandemie-Erfahrungen, aber auch die fortschreitende Digitalisierung vieler Jobs oder der Fachkräftemangel.⁸

Auch Remote Networking hat sich während der Pandemie in vielen Unternehmen und Branchen etabliert. Probiere es doch gleich selbst aus beim nächsten nushu mystery lunch⁹!

Was braucht man für Remote-Arbeit?

Du spielst vielleicht gerade mit dem Gedanken, einen Remote Job in einer geeigneten Branche zu ergreifen. Wichtig ist dabei vor allem, dass du die Stellenanzeigen¹⁰ genau liest und dir die Jobbezeichnung genau anschaust. Steht da full remote, half remote, oder city remote? Ist eventuell Homeoffice gemeint? Nur bei full remote musst du prinzipiell gar keine physische Präsenz zeigen.

Darf ich wirklich überall remote arbeiten?

Sieht dein Arbeitsvertrag Regelungen zu Remote Work vor, oder bist du beispielsweise selbstständig, darfst du prinzipiell von überall aus arbeiten (Anywhere Jobs). Du musst allerdings sicherstellen, dass du deinen Job auch faktisch ausführen kannst und dich über rechtliche Fragen informiert hast.

Wichtige Kriterien bei der Wahl deines Arbeitsortes sind beispielsweise:¹¹

Zeitzone,
digitale Infrastruktur,
Datensicherheit,
Sozialversicherungsfragen,
Einkommensteuerpflicht.

Auf persönlicher Ebene helfen dir intrinsische Motivation¹² , gute Kommunikationsfähigkeit und Organisationsvermögen im Remote Work-Modus.

Kann ich remote ein Unternehmen aufbauen und führen?

Ein Unternehmen remote aufzubauen und Teams remote zu führen ist in den dafür geeigneten Branchen inzwischen global etabliert. Vielleicht ist es auch dein Traum, als Gründer*in dein eigenes Unternehmen in einer Jurte, auf einem Berg, oder vom Katamaran aus aufzubauen und zu führen¹³.

Zwischen digitalem Onboarding und Skypeyoga mit dem Team kannst du kurz folgende Checkliste durchschauen:

Wie sieht es mit meiner Führungskultur¹⁴ im Remote Work-Modus aus?
Habe ich verständliche Compliance-Regelungen mit Fallbeispielen formuliert?
Habe ich Frequenz und Themen der Team-Kommunikation definiert?
Habe ich einen sinnvollen Onboarding-Prozess etabliert?
Habe ich mein Remote Work-Modell ausreichend meinen Kund*innen oder Investor*innen vorgestellt?
Habe ich explizite BYOD (Bring your own device)-Richtlinien formuliert?
Wie sind die Regelungen in Arbeitsrecht und Steuerrecht an den Standorten meiner Teammitglieder?

Selbstwirksamkeit¹⁵ als ökonomischer Faktor

Inzwischen gibt es Führungskonzepte, die ganz bewusst die Selbstwirksamkeit der Mitarbeitenden fördern. Das betrifft neben praktischen Methoden wie “Fokuszeiten” (Arbeiten ohne Ablenkung durch Geschäftsmails oder -telefonaten) beispielsweise auch die Wahl zwischen Homeoffice und Office (wo arbeite ich besser?)¹⁶. Dahinter steht die Erkenntnis, dass ein hohes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten einen unmittelbaren Einfluss auf die Leistung haben. Zu den positiven Effekten werden eine Steigerung der Motivation, Kreativität und Eigeninitiative gezählt.