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Netzwerken ist und bleibt DAS strategische Tool für positive Karriere- und Multiplikationseffekte. Du brauchst dafür nur:

Dich und deine Ideen und Ziele.
Lust auf den Austausch mit Gleichgesinnten.
Ein Netzwerk deines Vertrauens.
und aktuell auch häufig Zoom.

Viele interessante Stellen und neu geschaffene Positionen werden gar nicht erst ausgeschrieben, sondern über berufliche Kontakte besetzt (Schätzungen nach 30-50%). Erfolgreiches Netzwerken lebt von Austausch, Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung. Forschungsergebnisse zeigen, dass Frauen langfristiger netzwerken als Männer.¹ Sie nehmen auch häufiger eine Brokerinnen-Position in ihrem beruflichen Netzwerk ein.

Formale & informelle Netzwerke

Man unterscheidet zwischen formalen Netzwerken und informellen Netzwerken². Formale Netzwerke sind beispielsweise Alumni-Vereine von Universitäten, Branchennetzwerke oder unternehmensinterne Netzwerke. Informelle Netzwerke wachsen im Persönlichen³ und sind auf lockere, weniger zielgerichtete Vernetzung angelegt sind.

Wie finde ich das richtige Netzwerk?

Eine Faustregel lautet: Je mehr Branchen und Hierarchien ein Netzwerk umfasst, umso mehr trägt es zur persönlichen Entwicklung bei. Die erfolgreichen Mitglieder müssen dort ebenso etwas mitnehmen können, wie die, die noch am Anfang der Karriere stehen. Ein Karrierenetzwerk funktioniert in der Regel nur dann gut, wenn es wirklich allen Beteiligten trotz unterschiedlicher Positionen etwas nützt.

Wo finde ich das richtige Netzwerk

Gelegenheiten zum Netzwerke gibt es inzwischen in den verschiedensten Formaten. Unterhalte dich mit Bekannten und Kollegen darüber, wo und wie sie gerne Netzweken. Von digitalem Mystery Lunch, einer professionelle Karriereplattform, Coffee Roulette, unternehmensinterner Vernetzungsstrategie – Es gibt viel zu entdecken. Digitale Events sind inzwischen gelernt und erleichtern die Teilnahmebedingungen. Lange Fahrten zu Veranstaltungsorten fallen weg und du kannst auch von zuhause teilnehmen.

Eigene Ziele zum Netzwerken vorab definieren

Es ist sinnvoll, sich vorab kurz die eigenen Ziele beim Netzwerken⁴ zu überlegen. Mögliche Startfragen:

Was möchte ich durch neue Kontakte / Austausch mit anderen erreichen?
Möchte ich eine aktuelle Herausforderung lösen?
Geht es mir um persönliche oder berufliche Weiterentwicklung?
Möchte ich Themen und Ideen einbringen?
Wieviel Zeit kann ich ins Netzwerken investieren?
Wo netzwerken Menschen aus meinem privaten / beruflichen Umfeld?

Netzwerken ist eine Austauschbeziehung

Erfolgreiches Netzwerken basiert auf Gegenseitigkeit.⁵ Es gleicht dem Marktplatzprinzip: Ich suche X und biete Y. Widme dich mit echtem Interesse den Ideen Anderer und bringe eigene Werte mit ein. So kultivierst du Vertrauen und Produktivität des Netzwerks deiner Wahl.

Was bringt mir Netzwerken?

Netzwerken schärft dein persönliches Profil entlang deiner Talente, Skills und beruflichen Ziele. Es erhöht deine Sichtbarkeit und die Chancen, direkt mit konkreten Angeboten oder Geschäftsideen bedacht zu werden. Netzwerken bietet eine hervorragende Quelle für neue Perspektiven, Hacks und Ideen, die dich in der täglichen Arbeitspraxis nach vorne bringen.⁶

Netzwerken als strategisches Tool

Wenn du die eigenen Ziele beim Netzwerken vorab festlegst, kannst du es als strategisches Tool für eine Vielfalt von Benefits einsetzen. Dazu zählen:

die Lösung einer beruflichen Herausforderung in eurer aktuellen Position
die persönliche Weiterentwicklung
die branchenübergreifende Schärfung des eigenen Profils
der angestrebte Karrieresprung oder -wechsel
Neukund*innenakquise, Marken- und Themenpositionierung
Investitions- oder Finanzierungsmöglichkeiten
Talentsuche für dein Unternehmen

Netzwerken als Sicherheitsnetz⁷

Bau dir ein gutes Netzwerk auf, bevor du es brauchst. Betrachte es als eine Art Kontakt-Vorsorge. Wenn du bereits in einer herausfordernden Lage bist, kannst du nicht mehr entspannt Netzwerken. Denn dann steht die eigene Agenda zu sehr im Vordergrund und du gehst mit zu viel Druck rein.

Wie netzwerke ich erfolgreich? Tipps von team nushu

Netzwerken ist für die Karriere und persönliche Weiterentwicklung von immensem Vorteil. Aber einfach so ein Gespräch mit Unbekannten zu beginnen, kann natürlich eine echte Challenge sein. Mit den folgenden Tipps von team nushu wird der Einstieg garantiert gut!

Erstelle deinen persönlichen Netzwerk-Pitch

Überlege dir im Vorfeld deinen persönlichen Networking-Pitch.

Wer bist du?
Suchst du gerade eher oder bietest du eher an (Job/Idee/Inspiration etc.)?
Wenn du möchtest: Was treibt dich an? Was sind deine Erfolge und special skills?

Entwirf einen short pitch und einen long pitch. Der short pitch sollte höchstens 20 Sekunden dauern. Zwei Sätze zu deiner Expertise. Ein Satz zu deinen aktuellen Zielen. Der long pitch darf bis zu zwei Minuten dauern. Hier kannst du persönliche Biographiepunkte ergänzen und näher auf dein Skill Set eingehen.

Entspannung ist das Zauberwort

Netzwerken soll Spaß machen. Mach dich nicht zu sehr verrückt! Verschaffe dir einen kurzen Überblick über die Anwesenden. Sehr wahrscheinlich geht es einigen so wie Dir. Behalte im Kopf: Mit allen, die du auf einem Netzwerk-Event deiner Wahl triffst, verbindet dich schon ein gemeinsamen Nenner. Nämlich die Inhalte auf der Agenda des gewählten Netzwerks. Deswegen seid ihr ja auch alle da.

Sympathie zählt, Aufmerksamkeit punktet

Schaffe einen Mehrwert für andere Teilnehmende: Aufmerksam zuhören, Namen merken und im Austausch Wissen und Erfahrungen anbieten. Natürlich kannst du dich auch ganz pragmatisch nur im Sinne einer Kosten-Nutzen-Rechnung mit Menschen austauschen. Besser ist aber: Wenn dir jemand auf Anhieb sympathisch ist, stehen die Chancen gut, dass ihr euch auch irgendwann gegenseitig weiterhelfen könnt! So netzwerkst du vielleicht weniger offensiv, dafür aber langfristiger.

Kleine Ziele setzen

Manchen ist das Netzwerken in die Wiege gelegt. Andere sind wiederum nicht die geborenen Menschenmagnete. Es geht nicht darum, mit möglichst vielen Personen zu sprechen. Definiere im Vorfeld dein eigenes Tempo mit kleinen, strategischen Zielen. Beispielsweise monatlich auf einem Event einen Kontakt mit einer komplett neuen Person zu knüpfen. Und zusätzlich eine Verbindung mit einer bekannten Person zu vertiefen, wenn sich die Gelegenheit bietet.

Netzwerken als Termin blocken

Blocke dir die Zeit für das Netzwerken als fixen Termin im Kalender. Es bringt weder dir noch den anderen Anwesenden etwas, wenn du noch auf einer Präsentation herumdenken musst. Oder schon nach zehn Minuten wieder los musst.

Empfehlungen aussprechen lohnt sich

Wenn dir jemand eine Idee oder eine Position vorstellt, die dich persönlich eher nicht so anspricht, nimm dir kurz Zeit. Vielleicht kennst du ja eine Person in deinem Netzwerk, der ein gutes Match wäre. Biete an, einen Kontakt herzustellen. Dies dient nicht nur der Wertschätzung des Gegenübers. Auch die Person, die von euch empfohlen wurde, wird dies in positiver Erinnerung behalten.

Nicht vergessen: das Follow-up

Das Wichtigste von allem: Nachfassen! Bei gutem Erstkontakt ein kurzes follow-up schreiben oder durch den Hörer funken. Freude über den Austausch ausdrücken und dabei einfach kurz die Begegnung und besprochenen Inhalte rekapitulieren. Wenn ihr nach einer Initialbegegnung zu viel Zeit verstreichen lasst, flachen gewonnene Eindrücke schnell wieder ab.

Frauen sind effiziente Netzwerkerinnen

Stichwort Old Boys Club: Viele formale Netzwerke waren lange Zeit nur für Männer zugänglich oder von Männern dominiert. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts begannen Frauen, eigene Netzwerke zu gründen. Sie nahmen damit gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Teilhabe zunehmend in die eigenen Hände.⁹ Innerhalb von Parteien, Organisationen und der Frauenbewegung bildeten sich weltweit Frauenbündnisse und Karrierenetzwerke für Frauen.

Frauen vernetzen sich langfristiger

Die wissenschaftliche Publikation „Connect the Dots” (2019)¹⁰ legt Daten von 16.500 Frauen und Männern aus mehr als 30 Unternehmen der verschiedensten Branchen vor, die über einen Zeitraum von 15 Jahren analysiert wurden. Die Daten zeigen, dass die meisten Kontakte von Frauen – vor allem jene zu Kolleginnen auf der gleichen Hierarchiestufe – dauerhafter sind als die der Männer. Die erfolgreichsten Netzwerkerinnen der Studie gestalteten ihre Beziehungen quer durch die Hierarchien.¹¹ Und knüpften Kontakte zu Menschen aus einem breiten Spektrum an Funktionen, Regionen und Geschäftsbereichen.

2020: Frauennetzwerke legen in der Pandemie zu.¹²

Das Jahr 2020 erzählt zumindest in puncto Frauennetzwerke eine Erfolgsgeschichte. Gerade Frauen erkannten offensichtlich in der Krise die Notwendigkeit, mehr zu netzwerken. Ein Grund dafür war die geringere Sichtbarkeit der Arbeitsleistung im Homeoffice. Aber auch Lösungssuche für das Lockdown-Familie-Job-Problem und der Wunsch nach Neuorientierung befeuerten das Bedürfnis, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. (Handelsblatt Artikel)

Frauennetzwerke verfolgen oft übergeordnete Ziele¹³

Stichwort Empowerment: Karrierebezogene Frauennetzwerke verfolgen oftmals auch übergeordnete, geschlechterpolitische Ziele. Sie haben unterschiedliche Strukturen, Träger und Organisationsformen.

Ein bundesweites Gesamtverzeichnis für alle relevanten Frauennetzwerke gibt es noch nicht. Sie unterscheiden sich zum Teil maßgeblich in Größe, Struktur, Aufnahmeprozedere, Steuerung und auch in der Zielsetzung.

Inzwischen setzen auch große Konzerne und einige mittelständische Betriebe auf interne Netzwerke.

Frauen nehmen häufiger Brokerinnenpositionen ein

Im Gegensatz zu männlichen Netzwerkern stellen sie öfter Verbindungen zwischen unverbundenen Netzwerkmitgliedern her. Und sie übernehmen ebenfalls häufiger die Vertretung von Gruppeninteressen nach außen. Das Institut für Psychologie an der TU Braunschweig hat über einen längeren Zeitraum den wissenschaftlichen Nachwuchs beobachtet. Die Forschungsgruppe wollte wissen, wie gesunde, erfolgreiche Laufbahnen entstehen. Und konnte zeigen, dass Frauen in Netzwerken häufiger sogenannte Vermittlerinnen- oder Brokerinnenpositionen innehaben.¹⁴

Jede dritte Stelle wird mit einem persönlichen Kontakt besetzt

Die nushu Studie „Your job – your rules!“ (2019) in Kooperation mit Stellenanzeigen.de¹⁵ zeigt: 96 Prozent der Befragten glauben, dass ein aktives Netzwerk der Karriere zu Gute kommt. 65 Prozent der Befragten haben in ihrer Vergangenheit schon mal von ihrem Business-Netzwerk profitiert. Und 64 Prozent der Befragten wurden in der Vergangenheit schon einmal um eine persönliche Empfehlung gebeten, als eine Position in ihrem Unternehmen besetzt werden sollte.

Vor allem Kleinbetriebe setzen auf Vitamin B

In Kleinbetrieben mit höchstens 50 Beschäftigten kommt laut einer Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (2017)¹⁶ sogar knapp die Hälfte (47 Prozent) aller Mitarbeitenden über Vitamin B zur neuen Stelle. Wer mit einer persönlichen Empfehlung zum Bewerbungsgespräch kommt, hat also bereits einen Vertrauensvorsprung.