Was ist Gamification und Playfulness?

Gamification¹ verbindet das Element des Spielens mit dem Einsatz von KI und der Auswertung von individuellen Verhaltensdaten für Bereiche des Alltags (beispielsweise für Kaufverhalten) und der Arbeitswelt (beispielsweise in der Führungskräfteentwicklung²). Organisationen und Unternehmen nutzen Gamification zur Förderung von Transformationsprozessen, Krisensimulationen oder individuellen Lernreisen im Betrieb. Gamification und Playfulness gehören zum Megatrend Konnektivität

Playfulness umfasst Neugier, Kreativität und Vorstellungskraft

Unter Playfulness (Verspieltheit) werden viele positive Eigenschaften gefasst, die dir beispielsweise bei der Bewältigung von unbekannten oder hyperkomplexen Aufgaben helfen. Dazu gehören Neugier, Kreativität, Imagination und Begeisterungsfähigkeit. Playfulness wird als wichtiger Aspekt der menschlichen Entwicklung angesehen und mit positiven Emotionen und höherer Lebensqualität⁴ in Verbindung gebracht. Gamification und Playfulness gehören zum Megatrend Konnektivität.⁵ 

Die Gamification der Arbeit setzt auf extrinsische Motivation

Die Gamification der Arbeit setzt mit Elementen wie Punktesystemen, Bestenlisten, Awards, Belohnungen und Bonus-Challenges auf extrinsische Motivation, um ein bestimmtes Verhalten zu fördern. Dieses Verhalten (beispielsweise in Form eines höheren Engagements der Mitarbeitenden) zahlt dabei in die langfristige Strategie des Unternehmens (beispielsweise besseres Krisenmanagement) ein.⁶

Intrinsische vs. extrinsische Motivation

Motivation aufgrund von zusätzlichen Anreizen von außen bezeichnet man in der Psychologie als extrinsische Motivation. Der Anreiz zu einem bestimmten Verhalten oder Inhalt kann dabei entweder positiv (beispielsweise durch Belohnung) oder negativ (beispielsweise durch Strafe) erfolgen. Dem gegenüber steht die intrinsische Motivation, die aus dem Verhalten oder Inhalt selbst heraus entsteht (beispielsweise durch Neugier oder Relevanz).⁷ Intrinsische Motivation führt laut wissenschaftlicher Auffassung dazu, die Aufgabe als bedeutsam wahrzunehmen und sich frei in der Entscheidung dazu zu fühlen. Extrinsische Motivation ist, hart formuliert, die schlechtere Alternative, weil ein Verhalten oder ein Inhalt den Anreiz braucht, um als relevant und erstrebenswert eingestuft zu werden.⁸

Was ist Gamification im Unternehmen?

Gamification im Unternehmen oder auf Organisationsebene begegnet dir vor allem im Kontext von

  • Recruiting,
  • Compliance,
  • Teambuilding,
  • Führungskräfteentwicklung,
  • Talentförderung,
  • Weiterbildung im Unternehmen,
  • Krisensimulationen,
  • Transformationsprozessen 
  • und Change Management.⁹

Deine Benefits von Gamification im Unternehmen

Die Gamification bestimmter Arbeitskontexte kann natürlich auch einige Benefits für dich und andere bringen. Beispielsweise kann Gamification deine psychologische Sicherheit im Unternehmen verbessern, dich für größere Visionen abholen oder für Diskriminierung sensibilisieren.

  • Psychologische Sicherheit bieten¹⁰ – Hier kann dir nichts passieren: 

Durch Simulation lassen sich neue Verhaltensweisen erproben, worst case szenarios erleben, oder schwierige Sachverhalte auf verschiedenen Entscheidungspfaden testweise lösen.

  • Transformation unterstützen¹¹ – Da wollen wir hin. Kommst du mit?: 

In einem virtuellen Storyversum können große Visionen für dich greifbarer werden. 

  • Abbau von Biases und Diskriminierung¹²  – So bleibst du fair:

Sensibilisierung für sexuelle Diskriminierung oder Rassismus in Alltagssimulationen.

  • Weiterbildung individualisieren¹³  – Ein Lernpfad nur für dich: Jeder Mensch lernt anders, auch im beruflichen Kontext. Geeignete Logarithmen können deine Spielbedingungen individuell anpassen (beispielsweise beim Lerntempo oder angebotenen Schwerpunkten) und passgenaue Learning Journeys für dich bauen. 

Gamification liefert wertvolle Daten im strategischen Bereich

Richtig eingesetzt, liefert Gamification einem Unternehmen oder einer Organisation auch eine Fülle wertvoller Daten über individuelle und kollektive Verhaltensmuster in strategisch wichtigen Clustern. Die Auswertung von Spiel- und Simulationsdaten, beispielsweise in Recruiting-Prozessen oder bei Kaufentscheidungen, stellt ein enormes Kapital bereit, um Abläufe im Unternehmen zu verbessern oder neue Marketingmöglichkeiten zu erkennen.

Warum spielt der Mensch eigentlich? 

Spielen steht uns schon früh als Lernmethode zur Verfügung.¹⁴ Das spielerische Lernen ist eingebettet in den großen Schutzraum: Wir tun ja nur so. Ist nicht so gemeint. Durch Spielen erwerben und testen wir Fähigkeiten oder lernen bestimmte Werte wie Teamwork und das berühmte Verlieren-Können (Scheitern im Spiel). Wir tauchen in Fantasiewelten ein, die wir kreativ füllen können. Nicht selten begegnen uns in den Spielen, die uns angeboten werden, die aktuellen Rollenbilder unserer Gesellschaft.¹⁵ 

Der Mensch spielt viel und aus verschiedenen Gründen 

Dank unserer Playfulness und Vorstellungskraft kann für uns eigentlich alles zum Spiel werden. Es gibt unzählige Kategorien von Wettkampf bis Brettspiel,  von Roulette bis Lotto, von Kirmes bis Risiko.¹⁶ Vor allem aber spielt der Mensch um des Spielens willens. Denn Spielen macht Spaß. Aber natürlich gibt es noch viele weitere Gründe für die Entscheidung zum Spielen. Dazu gehören

  • der Vergleich und das Messen mit anderen,
  • das Nachahmen und das Testen von Rollen,
  • der in Aussicht stehende Erfolg oder die Belohnung,
  • der Reiz des Spiels und das Testen von Grenzen, 
  • der Rausch des “Big & Risky” und der Zurschaustellung,
  • die soziale Gemeinschaft und der geteilte Spaß.

Quellen

¹ https://www.teamnushu.de/magazin/die-megatrends-in-der-uebersicht ; https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/playfulness/playful-organization-organisationales-spielen/

² https://www.teamnushu.de/magazin/moderne-fuehrung

³ https://www.teamnushu.de/magazin/die-megatrends-in-der-uebersicht ; https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/playfulness/playful-organization-organisationales-spielen/

⁴ https://www.teamnushu.de/magazin/moderne-fuehrung

⁵ https://www.teamnushu.de/magazin/die-megatrends-in-der-uebersicht ; https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/playfulness/playful-organization-organisationales-spielen/

⁶ https://www.computerwoche.de/a/was-ist-gamification,3551238 ; https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/gamification-53874

⁷ https://www.teamnushu.de/magazin/lebenslanges-lernen

⁸ https://www.lpb-bw.de/fileadmin/Abteilung_III/jugend/pdf/ws_beteiligung_dings/2017/ws6_17/intrinsische_extrinsische_motivation.pdf

⁹ https://blog.stickerstars.de/unternehmen/gamification-beispiele ; https://www.teamnushu.de/magazin/lebenslanges-lernen

¹⁰ https://newworkglossar.de/was-ist-playfulness/

¹¹ https://www.teamnushu.de/magazin/selbstwirksamkeit

¹² https://www.teamnushu.de/magazin/gender-bias-erkennen

¹³ https://www.einstein1.net/gamification-beispiele/

¹⁴ https://phzh.ch/de/Forschung/projektdatenbank/projektdetail/Playfulness-in-der-fruehen-Kindheit-Playful-p199.html

¹⁵ https://www.teamnushu.de/magazin/post-gender-marketing

¹⁶ https://de.wikipedia.org/wiki/Spielwissenschaft