SchwesterSchwester wurde aus der großen Leidenschaft für Statement-Ohrringe heraus von den Schwestern Janne Rönsberg und Jytte von der Heide gegründet. Schnell wurde aus der Leidenschaft ein erfolgreiches Business mit einem Onlineshop und Pop-up Stores. Mittlerweile fertigt SchwesterSchwester einen Großteil der Ohrring-Kollektionen nach ihrem Design in zwei Ateliers in Deutschland und beliefert auch hochwertige Händler wie „Impressionen“. Wir haben mit ihr über ihren Start ins Gründertum gesprochen.

Janne Rönsberg blog

SchwesterSchwester ist ein Herzensprojekt von dir und deiner Schwester. Wie kamt ihr auf die Idee Statement-Ohrringe zu verkaufen und wie habt ihr gemerkt, dass die Idee Potenzial hat?

Wir Schwestern waren schon immer verrückt nach Ohrringen – bei jeder Reise und sonstiger Gelegenheit musste mindestens ein Paar Ohrringe als Souvenir mit. Von Freundinnen wurden wir sehr oft auf unseren außergewöhnlichen Ohrschmuck angesprochen und nach den geheimen Quellen gefragt. Mein Mann und ich hatten damals schon einige Jahre Erfahrung im E-Commerce und erkannten schnell das Marktpotential von Ohrring-verrückten Frauen. Damit lag es auf der Hand, aus dieser Leidenschaft ein Online-Business zu machen und all die schönen Fundstücke auch mit SchwesterSchwestern aus aller Welt zu teilen. Und tatsächlich wurde aus der Idee sehr schnell ein erfolgreiches Business. Und was uns am meisten freut: Wir haben die wunderbarste Community an Ohrring-verliebten SchwesterSchwestern, die man sich nur vorstellen kann.

Unsicherheit ist ein großes Thema beim Schritt in die Selbständigkeit. Wie ist es euch ergangen?

Eine gewisse Unsicherheit war natürlich da, aber wir waren Feuer und Flamme und wollten unbedingt diese Idee umsetzen und am Markt testen. Für uns war klar, dass wir unser Unternehmen nachhaltig in eigener Hand und ohne Fremdinvestoren entwickeln wollten. Daher hat die operative Umsetzung unseres Start-ups zunächst mein Mann gemacht, während ich weiterhin einen Job in einem großen E-Commerce Unternehmen hatte. Nach der Geburt meines zweiten Sohnes bin ich dann als zweite Geschäftsführerin voll bei SchwesterSchwester eingestiegen.

Rückblickend, was waren die größten Herausforderungen bei der Gründung?

Am Anfang sicherlich, alles selbst zu machen – vom Einkauf, über Verkauf, bis hin zum Versand der vielen Pakete. Man lernt dabei aber auch unheimlich viel und findet heraus, worauf es im Einzelnen ankommt. Mittlerweile haben wir ein richtig tolles Team und großartige Dienstleister, die entsprechend ihrer Stärken eingesetzt sind und den Erfolg maßgeblich mit vorantreiben.

Fail fast, fail hard, fail often – Kannst du da zustimmen?

Eine Firmenkultur zu etablieren, in der Fehler erlaubt sind, ist sicherlich sehr wichtig, denn sonst kommt man bei all den Aufgaben, täglichen To Dos einfach nicht voran. Zudem fördert es ein Verhalten, in dem immer wieder Neues versucht und getestet wird. So ist auch wirklich inspiriertes Arbeiten möglich.

Hast du Mentor*innen, die dich begleiten?

Wenn es um berufliche Themen geht, stehe ich im Austausch mit vielen tollen Frauen. Wenn es um das Leben an sich geht, ist meine geliebte Großmutter eine große Inspiration für mich.

Und wie wichtig ist dir ein Netzwerk?

Sehr wichtig! Ich habe das Glück, auf ein inspirierendes Netzwerk an Gründerinnen und Gründern zurückgreifen zu können. Ehrlicher Austausch, voneinander lernen und sich gegenseitig empowern ist einfach essentiell. Und so macht es auch noch viel mehr Freude.

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Welches Mindset und welche Fähigkeiten braucht man deiner Meinung nach, um ein Unternehmen erfolgreich zu gründen?

Unternehmergeist, eine klare Vision, und Kreativität.

Beschreibe deinen Tag, wie läuft er typischerweise ab. Gibt es etwas, dass du immer als erstes tust?

Ich liebe meine Morgenmeditation, wenn die Temperaturen es erlauben, auch gerne barfuß im Garten. Dann gibt’s eine kurze Teambesprechung und dann geht’s rein in den Spaß und Trubel. Zum Glück habe ich eine sehr vielseitige Arbeit: Messen in den schönen Metropolen Europas, Pop-up Stores mit großartigen SchwesterSchwestern oder das Designen unserer Ohrringe macht einfach unglaublich viel Spaß.

24/7 oder Digital Detox, wie hältst du es mit den Arbeitszeiten?

Mittlerweile haben wir ziemlich normale Arbeitszeiten. Da wir zwei kleine Jungs und ab Januar sogar drei, haben, arbeite ich regelmäßig bis 15 oder 16 Uhr. Dann widme ich mich voll meinen Jungs und versuche mich im Digital Detox. Am Wochenende widme ich mich ganz meiner Familie und Freunden, außer wir sind geschäftlich unterwegs.

Du bist eine von verhältnismäßig wenigen weiblichen Gründern in Deutschland. Was müsste sich ändern, damit mehr Frauen gründen?

Ich habe das große Glück, einen wirklich tollen Ehemann und Geschäftspartner, sowie eine sehr unterstützende Familie an meiner Seite zu wissen, so dass ich in Stoßzeiten auch viel beruflich unterwegs sein kann. Gerade als „Working Mom“ ist ein solches Netzwerk unheimlich wichtig. Ich beobachte voller Freude, dass immer mehr großartige Frauen in meinem Umfeld den Schritt in die Gründung wagen und dabei auch sehr erfolgreich sind. Insbesondere für „Mompreneurs“ hoffe ich sehr, dass wir in Sachen Kinderbetreuung und Geschlechterrollen noch etwas von unseren skandinavischen Nachbarländern lernen werden.

Zum Abschluss noch ein Sprung zum Privaten: In was bist du Expertin außerhalb deines Startups?

Im Freestyle-Gärtnern! Ich liebe die Natur und alles, was schön ist: Blumensträuße und Kränze binden aus dem eigenen Garten und Permakultur-Experimente, die dann in der Küche zu schönem Essen verarbeitet werden.

Und was würdest du als erstes ändern, wenn du die Möglichkeiten dazu hättest?

Weil ich die Natur so liebe, würde ich mir einen anderen gesellschaftlichen und politischen Umgang mit unserer Umwelt wünschen. Zum Beispiel Städte, die viel stärker auf Fahrradfahrer und öffentlichen Nahverkehr ausgelegt sind, die konsequente Nutzung von öffentlichen Grünflächen für Wildblumenwiesen für Insekten und eine nachhaltigere Landwirtschaft.

Lieben Dank, Janne!

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