Den beiden Super Streusel Gründerinnen wurde ihre Passion quasi in die Wiege gelegt: Als Konditorstöchter sind die beiden Schwestern Dani Sichting und Kati Decker in der Backstube ihrer Eltern groß geworden und haben dort als Kinder unzählige Stunden verbracht. Neben der Leidenschaft zum Backen vereint die gebürtigen Rheinländerinnen dann noch die Liebe zum Karneval – Konfetti und Kuchen sind also die Basis ihrer Lebensaufgabe! 2013 gründeten sie deshalb ihr erstes Unternehmen: Bei Guter Kuchen gibt es köstliche Kuchen am Stiel. Ende 2018 folgte schließlich Super Streusel: Im Hamburger Stadtteil Ottensen kreieren sie nun Zuckerstreuselmixe, damit Hobbykonditor*innen auch zu Hause Kuchen und Kekse den bunten Schliff geben können. Wir haben mit ihnen über Zweifel, Learnings und das richtige Mindset für die Gründung gesprochen. Was sie am liebsten machen würden? Das ganze Leben und die Welt noch bunter!

Woher kam die Idee für euer zweites Startup „Super Streusel“?

Bevor wir mit Super Streusel angefangen haben, gab es bereits unsere Firma Guter Kuchen. Hier stellen wir kunterbunte Cake-Pops in allen erdenklichen Farben und Formen her. Flamingos, Einhörner, Krümelmonster, für uns kein Problem. Aber es fehlte immer an schönen und qualitativen Streuseln und Dekor. In den USA gibt es diese bereits seit einiger Zeit, aber hier in Deutschland sind wir leider nicht fündig geworden. Na klar – wir haben auch optische und qualitative Ansprüche und darum haben wir kurzerhand entschieden, das Problem selbst zu lösen. Es hat ein wenig gedauert, bis wir einen passenden Lieferanten in Deutschland gefunden haben, aber was lange währt, wird dann supergut. Und das streuseln konnte starten!

Mittlerweile haben wir über 70 Streuselmischungen entwickelt. Jeden Mix haben wir uns mit viel Liebe ausgedacht, zusammengestellt und versehen sie zum Schluss mit einem passenden Namen. Zu Weihnachten heißen die Mixe ZipfelZapfel oder Klingglöckchen, an Ostern Flottikarotti und Hoppladihopp. Wir haben unserer Fantasie keine Grenzen gesetzt und experimentieren mit Farben, Formen und Größen, wie kein anderer. Wir waren uns sicher, dass wir mit unseren bunten Streuseln noch mehr gute Laune in die deutschen Küchen zaubern können und das hat geklappt. Unsere Community wächst jeden Tag und wir fiebern alle gemeinsam auf neue Kreationen hin. Unser größtes Glück ist es, zu sehen, was für tolle Rezepte mit unseren Streuseln umgesetzt werden.

Habt ihr jemals an Super Streusel gezweifelt? Hattet ihr einen Fahrplan für die Gründung?

Ehrlich gesagt haben wir so ein Urvertrauen und Glauben an uns, dass wir keine Angst vor dem Schritt hatten. Wir kommen aber auch aus einer Selbständigen-Familie, das hilft ungemein! Wir dachten von Anfang an: Was ist das Schlimmste, das passieren könnte, wenn es nicht funktioniert? Naja, dann suchen wir uns halt einen neuen Job, aber eigentlich können wir nur gewinnen. Entweder mit einem erfolgreichen Business oder mit der Erfahrung daraus. Einen Fahrplan hatten wir auf jeden Fall. Wir haben einen Businessplan geschrieben und uns auch bestmöglich dran gehalten. Step by Step, aber das Ganze mit Vollgas.

Design ohne Titel-1

Was habt ihr vor eurer Gründung gemacht?

Vor unserem gemeinsamen Startup hat Kati Media & Entertainment Management studiert und als Online Marketing Managerin gearbeitet und ich bin BWLerin und gelernte Journalistin. Die Erfahrungen aus dieser Zeit spielen uns nun perfekt in unsere Karten und lassen sich super-toll mit unseren Unternehmen verbinden! 2013 haben wir dann gemeinsam Guter Kuchen gegründet, mittlerweile produzieren wir die Cakepops hauptsächlich für Firmen. Wir veranstalten aber auch regelmäßig Cakepop-Kurse in unserer heimeligen Backstube in Ottensen. Den Teig beziehen wir übrigens immer noch aus Papas Backstube!

Was war eure größte Herausforderung im Gründungsprozess?

Den ganzen Workload mit dem Privatleben in Einklang zu bekommen. Ehrlich gesagt ist das bis heute schwierig, weil wir eine Millionen Ideen haben und die auch immer gleich umsetzen wollen. Aber das Wichtigste ist: Dran glauben, sich mit eigenen Ideen weiterentwickeln, weitersagen und machen, machen, machen!

Fail fast, fail hard, fail often – Stimmt ihr zu?

Bevor wir was machen, versuchen oder launchen denken wir das Ganze schon so ziemlich supergut durch, wir bringen nichts raus, von dem wir nicht 100% überzeugt sind. Und sonst dauert es eben etwas länger. Deswegen können wir hier nicht wirklich zustimmen. Aber wenn man failed, dann schon besser fast, abhaken und mit dem nächsten weitermachen.

Was war der beste Tipp, den ihr je bekommen habt?

Bleib authentisch, mach dein Ding mit Freude und macht es nicht für oder wegen irgendjemandem oder etwas.

Wie wichtig ist eurer Meinung nach ein Netzwerk beim Gründen?

Ein gutes Netzwerk ist Gold wert! Es hilft so sehr, wenn man eine Idee hat und jemand aus dem Netzwerk helfen oder vermitteln kann. Wir haben Dank unseres Netzwerks schon so oft die besten und schnellsten Lösungen für Probleme gefunden!

Welches Mindset und welche Fähigkeiten braucht man eurer Meinung nach, um ein Unternehmen zu gründen?

An sich selber und sein Produkt glauben, über sich selber lachen können und nicht direkt die Flinte ins Korn schmeißen, wenn es gerade nicht läuft. Für manche Dinge braucht man einen langen Atem und wenn man dran glaubt, dass am Ende alles gut wird, dann wird es meistens super. Positiv positiv positiv denken, Schwarzmalen bringt gar nichts. Und: Gute Laune bei der Arbeit! Wir tun das, was wir machen, weil es uns derbe Spaß macht. Ohne Spaß würden wir das gar nicht aushalten.

Seid ihr Fans von digital detox oder immer erreichbar?

Wir sind so ziemlich immer erreichbar, weil wir unsere Social Media Accounts selber pflegen und da viel Zeit investieren. Normale Arbeitszeiten sind das eher nicht, aber ich glaube, dass das über eine bestimmte Zeit hinweg ok ist. Also viel Arbeit, wenig Freizeit. Wir gleichen das mit Urlauben aus und damit, dass wir ganz ganz ganz fest davon überzeugt sind, dass wir jetzt sähen und irgendwann auch ernten dürfen. Und wenn die Ernte in Form von Zeit ausfällt, wäre das der Knaller!

Stichwort Female Founder: Warum glaubt ihr, gibt es verhältnismäßig weniger Frauen als Männer, die gründen?

Wir finden, dass sich schon immer mehr Frauen ans Gründen machen, da hat sich eine Menge getan in den letzten Jahren. Viele Frauen denken vielleicht erst dann daran zu Gründen, wenn sie auch zeitgleich an Familie denken und dann haben viele Sorge, in der Selbständigkeit ohne einen „sicheren“ Job eine Familie zu gründen. Da ist dann die Frage: Wie sehr unterstützt der Partner, wer kann was übernehmen, da ist viel Organisation gefragt. Man muss den Mut haben zu sagen „Los geht’s“, einfach machen und dann erfahren, wie unglaublich großartig es ist, wenn man selber ein eigenes Unternehmen auf die Beine stellt und andere Menschen mit seinen Produkten glücklich macht!

Und noch zum Schluss: Was würdet ihr als erstes ändern, wenn ihr die Möglichkeiten dazu hättet?

Allen Menschen die zweifeln, ihre Zweifel nehmen. Und allen Menschen mit Sorgen, ihre Sorgen nehmen. Kack Sorgen!

Vielen Dank, liebe Kati & Dani!

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